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In dem Beitrag werden im Hinblick auf die zu erwartende Marktöffnung und Europäisierung Freier Wohlfahrtspflege Modelle der Unternehmenspolitik des freigemeinnützigen Sozialleistungssektors idealtypisch skizziert und kritisch diskutiert, um festzustellen, inwieweit praktische Wohlfahrtspolitik diesen Modellen folgt oder folgen kann. Es werden drei Modelle von Wohlfahrtsorganisation als Unternehmen unterschieden: (1) das Wettbewerbsmodell, das von den Wohlfahrtsverbänden Marketing, Qualität und ein wettbewerbsfähiges Preis-Leistungs-Verhältnis erfordert; (2) das Privatisierungsmodell, das von einer Arbeitsteilung zwischen öffentlichem und privatem Sektor ausgeht und zum Teil schon in privaten Altenheimen praktiziert wird; (3) das Besteuerungsmodell, das von der Prämisse ausgeht, daß wirtschaftliche Geschäftsbetriebe, die zu einer Beeinträchtigung gewerblicher Wettbewerber führen können, von der Steuervergünstigung auszuschließen sind. (ICA)

Eine Analyse der künftigen Entwicklungsmöglichkeiten der deutschen Wohlfahrtsverbände in Europa wird insbesondere dadurch erforderlich, weil sich die relevanten Rahmenbedingungen dramatisch verändert haben bzw. noch verändern. Durch den Binnenmarkt ist eine zusätzliche Wettbewerbsverschärfung zu erwarten, weil der lukrative deutsche "Sozialmarkt" im Zuge der Dienstleistungsfreiheit auch von ausländischen Trägerorganisationen genutzt werden kann. Der vorliegende Beitrag untersucht die Folgen der europäischen Integration aus der Sicht des deutschen Systems Freier Wohlfahrtspflege hinsichtlich folgender Fragenkomplexe: (1) Welche neuen Formen der kollektiven Interessenvertretung entstehen aus der institutionellen Anerkennung der Wohlfahrtsverbände im Rahmen der Maastrichter Verbändeerklärung?; (2) Welchen spezifischen Beitrag leisten Sozialpolitikfeldanalysen zur Erklärung der Formulierung und Implementation europäischer Politik?; (3) Welches sind die Aufgabenschwerpunkte einer wohlfahrtsverbandlichen Lobby-Arbeit gegenüber der EU? (ICE)